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Migräneportraits
Projektart
Mixed Media
Datum
2024 bis heute
Fortlaufende Serie
Diese Serie zeigt Köpfe – oder vielmehr: das, was im Kopf tobt, flackert, drängt.
Jedes Werk ist ein Portrait, ohne ein Gesicht im klassischen Sinn. Es gibt keine Augen, keine Frisuren, kein klares Geschlecht. Nur Formen, Linien, Farbräume. Und eine Ahnung von Schmerz. Ich nenne sie Migräne-Portraits.
Jede Leinwand, jedes Blatt Papier erzählt von einem Moment inmitten des Anfalls – oder davon, wie sich Leben mit chronischer Migräne anfühlt: Als würde der eigene Kopf zur Landschaft werden. Ein Vulkankrater. Ein Sturm. Eine pochende, zu enge Hülle. Oder ein brodelndes Innen, das sich in Farbe, Struktur, Material ausdrückt.
Einige Werke arbeite ich in Acryl und Strukturmasse, andere in Aquarell oder Gouache. Oft füge ich Elemente hinzu: gestickte Linien, getrocknete Algen, zerbrochene Muscheln, Folienschnipsel, Garn oder winzige Figurationen. Sie deuten innere Zustände an – von Rückzug, Überreizung, Dissoziation.
Ein Bild zeigt bunte Fische, die durch ein Chaos aus zerborstenen Formen schwimmen. Ein anderes lässt Farben in alle Richtungen auslaufen – als würde der Kopf schreien. Es gibt wuchtige Kompositionen in tiefem Blau, dunklem Rot, Gold und Schwarz – und solche, die leichter wirken, in Grün- und Pastelltönen, mit luftigem Weiß dazwischen. Keine Migräne ist gleich. Kein Kopf ist gleich. Kein Tag ist gleich.
Die Serie ist Ausdruck meiner Suche nach einer visuellen Sprache für etwas, das sich meist dem Sichtbaren entzieht – und zugleich eine Einladung, über Schmerz, Funktion und Identität neu nachzudenken.
Denn chronische Krankheit ist nicht nur ein medizinisches Phänomen. Sie ist Erfahrung, Form, Widerstand. Und manchmal Kunst.
Das Portrait "Blooming Headspace" visualisiert die Migräne von Anni, die in ihrem Instagram Account "Migräne_Du_Arsch" über ihr Leben mit chronischer Migräne spricht.



























